July 2025

Generation Z in der Versicherungsbranche: Erwartungen an Arbeitsumfeld, Werte und Benefits

Was die Gen Z von Versicherungsarbeitgebern erwartet: moderne Arbeitswelten, klare Werte und echte Benefits im Fokus.
Hannes Sommer
Founder & Managing Director Sinceritas Executive Search
Junge Frau in Sommerkleidung arbeitet konzentriert mit Laptop, Taschenrechner und Dokumenten – Generation Z in der Versicherungsbranche.
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Die Gen Z (Generation Z Jahrgang ca. 1995-2010) wird seit einigen Jahren neugierig und misstrauisch beäugt. Vorurteile reichen von der Abhängigkeit von Technik über hohe Gehaltsvorstellungen bis zur Kritik an der Work-Life-Balance, die von der Generation scheinbar selbstverständlich eingefordert wird. 

Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass die Idee eines alternativen Arbeitszeitmodells als New Work schon seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts existiert, wie wir hier beschrieben haben. Darüber hinaus ist die Welt selbst seit Jahren im Wandel ("VUCA/BANI"). Inwieweit die Annahmen über die Generation zutreffen und wie sich das auf die Versicherungsbranche auswirkt, soll hier untersucht werden. 

Hinzu kommt die demographische Entwicklung und der Personalmangel, der auch die Versicherungsbranche erreicht hat. Das wirkt sich auf die Qualität der Leistungen und damit auf die Kundschaft aus. Um die junge Generation Z gleichzeitig als Kund:innen und neue Mitarbeitende zu gewinnen, wird es also sinnvoll sein, ihre Erwartungen genauer zu betrachten. 

Erwartungen der Gen Z auf dem Prüfstand

Die Gen Z wächst mit weltweiten Krisen und spezifischen Sorgen auf, die beispielsweise die hohen Gehaltsvorstellungen verständlich machen. Denn die Lebenskosten steigen konstant und sind eines der größten Anliegen auch der jüngeren Generation. 

(Abb.1: Erwartungen der Gen Z an Versicherungen: Viel Sicherheit und hohe Flexibilität - Sirius Campus)

Arbeitsverhalten

Entgegen den Vorurteilen zeigt sich beispielsweise, dass die Gen Z sogar ziemlich viel arbeitet. Laut des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das den Mikrozensus der Bundesagentur für Arbeit und der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamtes zitiert, steigt die Erwerbstätigkeit der Generation Z sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit. Sie schlussfolgert: noch ein Klischee weniger

Wichtig scheint, dass die Vorstellungen über die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld einem Zeitgeist entsprechen. Die Gen Z fordert Flexibilität ebenso wie andere auch. Eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung zeigt die Parallelen und schließt mit dem Fazit, dass sich die Generationen weniger homogen voneinander unterscheiden als gedacht. 

(Abb.2: Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Seite 15)

Die Haltung zur Arbeit selbst verändert sich also gesamtgesellschaftlich und die jüngere Generation hat das bereits verinnerlicht.

Der Spiegel hat mehrere interessante Beispiele gesammelt, welche Möglichkeiten sich für die Gen Z daraus ergeben. Vom bezahlten Social Leave (McKinsey), flexiblen Zeitarbeitsmodellen oder einer 4-Tage-Woche bei längeren Arbeitszeiten. 

Engagement und Nachhaltigkeit

Die Generation Z will also nicht unbedingt weniger arbeiten, sondern selbstbestimmter. Das Beispiel des Social Leaves, also bezahlter Arbeitstage, die in NGOs verbracht werden, zeigt, wie wichtig soziales Engagement und Nachhaltigkeit für die Gen Z ist. Interessant ist hier eine Umfrage von Deloitte bei der deutschen Generation Z, die zwar etwas weniger besorgt in Umweltthemen ist als die weltweite Generation Z, aber sich dennoch überwiegend mehr Engagement wünscht. 

(Abb.3:  https://www.deloitte.com/content/dam/assets-zone2/de/de/docs/services/consulting/2024/Deloitte_2024_GenZ_Millennial_Survey.pdf)

Diese Themen in das Employer Branding oder die Benefits mit einzubeziehen scheint also sinnvoll. Wie genau das gelingt, sollte mit einer Personalberatung besprochen werden, die zielgenau eine Unternehmensmarke aufbauen kann. 

Digitalisierung

Unzweifelhaft sind die Kinder der Gen Z Digital Natives. Sie sind seit Kindheit an mit digitalen Medien und Anwendungen vertraut. Für die Versicherungsbranche ist das von entscheidender Bedeutung, denn sowohl Kund:innen als auch Mitarbeitende dieser Generation werden digitale Lösungen auch für beispielsweise Krankenversicherungen erwarten. Denn Versicherungen spielen dennoch eine wichtige Rolle. 

Für Unternehmen bedeutet es, die Customer Journey an intuitiven und personalisierten Touchpoints für Kund:innen zugänglich zu machen und Mitarbeitende entsprechend weiterzubilden. Informationen werden über soziale Medien in Anspruch genommen. Laut SiriCampus (s.o.) fordert die Generation Z Sicherheit und hohe Flexibilität.

Unternehmen sollten digitale Prozesse beschleunigen, von internen und externen Kommunikationswegen bis hin zum Recruiting. Die Möglichkeiten sind vielfältig. 

Von Apps bis hin zu Gamification verändert die Gen Z die Gesundheitsvorsorge und bringt sie damit voran, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Die Digital Natives können so Prozesse beschleunigen und für alle Generationen Vorteile ausbauen. 

Gleichzeitig ist die Sorge aller Generationen, dass Künstliche Intelligenz die Arbeitsplätze gefährden könnte. Diese Befindlichkeiten sollten ernst genommen und offen kommuniziert werden. Denn auch in der innerbetrieblichen Kommunikation möchte die Generation Z selbstbewusst und auf Augenhöhe angesprochen werden. 

Transparenz und persönliches Feedback

Der Kommunikationsstil ist also wichtig, um sowohl mit Kund:innen als auch Angestellten der Gen Z richtig umzugehen. Sie bevorzugen eine kurze, persönliche Ansprache, die sich auch hier der digitalen Medien von Videokonferenzen bis zu Apps bedient. Für die Möglichkeiten der digitalen Ansprache im Recruiting und in der internen Kommunikation empfiehlt sich auch die Unterstützung einer Personalberatung. 

Benefits 

Die Generation Z wird beim Thema Work-Life-Balance vor allem von der Babyboomer-Generation (Jahrgang ca. 1946-1964) skeptisch beäugt. Dabei ist ihr Verhältnis zur Arbeit weniger von Faulheit als von bestimmten Werten bestimmt. Mitarbeiterbenefits sollten also auf diese Generation zugeschnitten werden: 

  • flexible Arbeitszeiten und Work Life Balance
  • Gesundheitsversorgung, die auch die mentale Gesundheit (mental health) einschließt
  • digitale Angebote und Weiterbildung 
  • soziale Werte mit der Möglichkeit von Social Leaves

Mit den Benefits zeigt ein Unternehmen, inwieweit es die Philosophie der jungen Generation verstanden hat. 

Kandidat:innen der Generation Z sollten über soziale Netzwerke und digitale Medien angesprochen werden. Eine persönliche Ansprache ist hier besonders wertvoll und auch hier kann eine Personalberatung mit der Beratung über wichtigste Recruiting-Kanäle wie Active Sourcing eine wertvolle Unterstützung leisten. 

Fazit

Die Versicherungsbranche sollte ihre Strategien an Werte und Bedürfnisse der aktuell in den Arbeitsmarkt drängenden Generation anpassen. Dabei unterscheidet sich die Gen Z nicht radikal von anderen Generationen, ihre Werte und Ansprüche sind eher eine Reaktion auf wachsende Unsicherheiten und gesellschaftliche Veränderungen. 

Deutlich ist, dass diese Generation nicht weniger leistet, sondern mehr Wert auf Sinnhaftigkeit und Flexibilität legt. Unternehmen sollten diese Erwartungen ernst nehmen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. 

Flexible Arbeitszeitmodelle und die Integration von digitalen Tools sowohl für Kund:innen als auch im Recruiting, Onboarding und der internen Kommunikation stellen für alle Betriebsabläufe einen Gewinn dar. Eine Personalberatung kann mit ihrer Expertise die richtigen Weichen stellen. Auch in den Gehaltsverhandlungen kann mit spezifischen Benefits die Attraktivität des Arbeitgebers erhöht und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit gezeigt werden. Erfahrene Berater:innen stehen Ihnen gerne zur Verfügung, wir freuen uns über ein Gespräch. 

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